Erreichbarkeit: Mittwochs 14 - 18 Uhr, jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat 15 - 17 Uhr sowie nach Vereinbarung

4. KLASSIK-MUSIKFEST HOHEN NEUENDORF 2025 – EINE NACHLESE

Kammermusik, die bewegt: Das Max Brod Trio begeistert

Es war ein fulminanter Abend. Der Komponist des Abends: Bohuslav Martinů, geboren 1890 in Böhmen, gestorben 1959 in der Schweiz. Mit seinen „5 Bergerettes“ (französische Hirtenlieder) kann man als Hörer durchaus überfordert sein: Die Rhythmik verschwimmt, die Tonalität ist anspruchsvoll, virtuos und rasant.

Mit dieser Musik eröffnete am Freitagabend das Berliner Max Brod Trio gewissermaßen das 4. Klassik-Musikfest der Klassik AG des Kulturkreises Hohen Neuendorf im Ratshaussaal. Das Trio hatte die Moderatorin des Abends, Hannah Bastian, mitgebracht. Bevor Kerstin Straßburg (Klavier), Daniela Braun (Violine) und Christoph Lamprecht (Cello) Martinůs „5 Bergerettes“ aufführten, nahm uns die Moderatorin mit in ihre Welt der Stimmungen, Farben und Gefühle. Gemeinsam mit den Musikerinnen und dem Musiker analysierte sie die Werke des tschechischen Komponisten, der die Stücke am Vorabend des Zweiten Weltkrieges in Paris schrieb. Scheibchenweise wurde die Musik verkostet, gespielt, zerlegt, erklärt und beschrieben, um anschließend verstanden zu werden.

Die „Bergerettes“ sind ein Musterbeispiel für die Synthese der typischen Martinů-Merkmale in einem Kammermusikwerk:
Martinů nutzt Melodien und Rhythmen, die stark an tschechische Volkstänze und -lieder erinnern. Die Musik ist „musikantisch“ im besten Sinne – frisch, direkt und ohne prätentiöse Komplexität. Die fünf Stücke sind geprägt von Martinůs charakteristischem, pulsierendem Rhythmus. Viele Sätze sind lebhaft und verwenden synkopische Rhythmen und ostinate Figuren, die für einen ständigen Vorwärtsdrang sorgen. Die langsameren Sätze, wie das Andantino, zeigen Martinůs Fähigkeit zu lyrischen, kantablen Melodien, die oft frei von strengen Taktmustern scheinen und ganz natürlich fließen. Es ist Musik, die zugleich sophisticated und bodenständig wirkt.

An diesem Abend gelang es dem Max Brod Trio gemeinsam mit Moderatorin Hannah Bastian, dem Publikum den Komponisten auf beeindruckende Weise näherzubringen. Ein herzlicher Applaus war das hörbare „Dankeschön“ des Publikums.

Max Brod Trio 

Text: Michael Maak
Foto: Detlef Abraham (Foto-AG Kulturkreis)


Junge Talente erobern das Klassik-Musikfest!

Wenn 35 Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren zu ihren Musikinstrumenten greifen, ist das eine feine Sache. Dass sie das bereits zum vierten Mal tun konnten, ist der Klassik AG des Kulturkreises Hohen Neuendorf zu verdanken. Dieser 15. November – der Samstag – war der Kern des 4. Hohen Neuendorfer Klassik-Musikfestes im Saal des Rathauses. Und wie (fast – letztes Jahr hat uns die Kreismusikschule ausgeholfen) in jedem Jahr stand erneut ein angemieteter Steinway-Flügel auf der Bühne. Gerade die jungen Pianisten unter den Jugendlichen genossen es sicht- und hörbar, auf einem „First-Class-Instrument“ spielen zu dürfen. Jeder angehende Künstler hatte zuvor sein bzw. ihr Stück bei der Jury eingereicht. Das Vorspiel fand in entspannter Atmosphäre im perfekt ambientebeleuchteten Saal statt (Dank an Jörg Schildbach von der Firma „Lichtblick“).

Die musikalische Leiterin der Klassik AG, die britische Konzertpianistin und UdK-Professorin Helen Collyer, leitete wie gewohnt charmant und kindgerecht durch das Programm. Den engagierten Jurorinnen Hajar Nikaein (Klavier) und Anne-Christin Schwarz (Streicher) ging es neben einem fachlich fundierten Urteil vor allem darum, die Kinder weiterhin für ihre Instrumente zu motivieren. Wir Veranstalter sind sicher, dass ihnen das gelungen ist.

Und wer weiß – vielleicht haben wir schon heute in Hohen Neuendorf einen Star von morgen gesehen und – viel wichtiger – gehört.

Lilo David-Stechern & Linda Schütrumpf von der Klassik-AG

Text: Michael Maak
Foto: Detlef Abraham (Foto-AG Kulturkreis)


Familienkonzert Wolfgang Amadeus Mozart: Kleine Ohren, große Augen!

Am 16. November 2025 reisten beim Familienkonzert Wolfgang Amadeus – Eine Wunder-Kindheit des Kulturkreises Hohen Neuendorf junge Zuhörerinnen und Zuhörer zurück in Mozarts außergewöhnliche Kindheit. Kinder zwischen 5 und 14 Jahren erlebten ein lebendiges, musikalisches Abenteuer voller spannender Geschichten, Mitmach-Momente und Musik.

Andreas Peer Kähler und Julia Jahnke-Kähler vom Kammerorchester Unter den Linden Berlin (kudl-berlin.de) nahmen das junge Publikum mit auf eine spannende Reise durch Mozarts frühe Jahre. Mit viel Witz, Spielfreude und Nähe zu den Kindern erzählten sie, wie früh Mozart sein Talent entfaltete und zu einem wahren musikalischen Wunderkind wurde.

Ganz nebenbei gab es praktische Musikkunde: Was ist eine Terz? Wie klingt ein Menuett? Und wie unglaublich früh begann Mozarts Begabung eigentlich? Schon mit 3 Jahren spielte er Klavier, mit 5 Jahren komponierte er seine ersten eigenen Stücke. Auch seine Schwester Nannerl, selbst hochbegabt, stand ihm musikalisch in nichts nach.

Besonders fesselnd war die Erzählung über die lange Kutschreise der Familie Mozart von Salzburg nach Wien, die rund drei Wochen dauerte. Dort traten Wolfgang und Nannerl vor dem Kaiserpaar mit überwältigendem Erfolg auf! Die Familie blieb ganze fünf Monate am Wiener Hof, bevor die nächsten langen Konzertreisen zu weiteren europäischen Höfen begannen. Somit verbrachten Wolfgang und Nannerl fast ihre gesamte Kindheit unterwegs und wurden zu den berühmtesten Kindern ihrer Zeit.

Zwischen den Geschichten spielten Andreas Peer Kähler und Julia Jahnke-Kähler Werke für Violine und Klavier, die Mozart in einem Alter schrieb, in dem einige der jungen Zuhörerinnen und Zuhörer selbst gerade sind und nicht schlecht über das Wunderkind staunten …

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden und an das wunderbare Publikum, das dieses Konzert so lebendig gemacht hat.

Peer Kähler und Julia Jahnke-Kähler

Text: Steffi Weinert
Foto: Michael Maak

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