Erreichbarkeit: Mittwochs 14 - 18 Uhr, jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat 15 - 17 Uhr sowie nach Vereinbarung

Stolpersteine in Hohen Neuendorf

2009 wurde im Kulturkreis das Projekt „Stolpersteine in Hohen Neuendorf“ aufgebaut.

Schon seit ihrer Gründung im Jahr 2001 hatten sich der Geschichtskreis und die Gruppe Brot und Salz mit dem Terror des NS-Regimes gegen jüdische Menschen und politische Gegner befasst. Ein erster Anstoß für die Beschäftigung mit jüdischen Schicksalen in Hohen Neuendorf war schon 1996 von dem Dichter Jürgen Rennert gekommen, der in einem Presseartikel empört die Beseitigung des Familiengrabsteins des Arztes Dr. Hugo Rosenthal vom Friedhof Hohen Neuendorf kritisiert hatte. Dieser beschämende Vorgang und das Schicksal der Familie Reinhold Meyer hatten zu intensiveren Recherchen des Geschichtskreises auf diesem Gebiet motiviert, deren Ergebnisse in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung zu einem Mosaik kollektiven Erinnerns an Menschen, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten aus Hohen Neuendorf vertrieben, ermordet, gedemütigt und verfolgt wurden, zusammengeführt wurden.

Seit 2009 beteiligt sich der Geschichtskreis mit seinen Partnern am Kunstprojekt von Gunter Demnig, Stolpersteine vor den letzten Wohnhäusern der Opfer zu verlegen. Unser örtliches Projekt „Stolpersteine in Hohen Neuendorf“ führte zur Verlegung der ersten Steine am 30. Juni 2010 für Familie Jacks und weiterer am 11. Oktober 2011 für Familie Rosenthal, am 30. März 2015 für Dr. Curt Eckstein und am 26. August 2021 für Arthur Magnor, Willy Gerber und Laura Ullmann.

Langjährige Recherchen von Mitgliedern des Geschichtskreises waren zunächst auf jüdische Einwohner unserer Stadt ausgerichtet, an die jetzt mit einem Stolperstein erinnert werden kann. Zukünftig werden sich diese Recherchen auch auf Opfergruppen aus dem Widerstand (Arthur Magnor), der Euthanasie, Sinti und Roma, Homosexuelle ausweiten, um nachhaltig die Erinnerung an sie wachzuhalten und eine Wiederholung der unmenschlichen Ereignisse zu verhindern.

Besonderen Wert legen wir darauf, dass junge Menschen einbezogen werden. So befassten sich Schülergruppen aus dem Marie-Curie-Gymnasium, der Dr. Hugo-Rosenthal-Schule und der Grundschule Borgsdorf gemeinsam mit dem Geschichtskreis mit Schicksalen jener Opfer der Nazi-Diktatur, die in den Orten lebten, die heute die Stadt Hohen Neuendorf bilden.

Für weitere Informationen, die die Recherchen bereichern, sind wir sehr dankbar.