Ein Zuschauerbericht von Carl Bentley:
Diese klassischen Musikkonzerte, veranstaltet vom Kulturkreis Hohen Neuendorf, sind ein Genuss. Sie sind so gut vorbereitet und organisiert, dass selbst eine krankheitsbedingte Absage eines weltbekannten Opernsängers, Matthew Rose, in letzter Minute auf wundersame Weise wieder aufgefangen werden konnte – und dies alles geleistet von einem kleinen, ehrenamtlichen Team. Ein anderer Weltklasse-Bariton, Arttu Kataja, von der Staatsoper Unter den Linden, konnte gewonnen werden und ist freundlicherweise eingesprungen. Von Helen Collyer, unserer hiesigen Profipianistin und Professorin an der Universität der Künste Berlin, meistervoll begleitet, gab Arttu eine inspirierte Darbietung von Mussorgskis dramatischen „Liedern und Tänzen des Todes“, als ob er wochenlang daran gearbeitet hätte. Und glücklicherweise hat Helen das Publikum in das Werk und Leben des Komponisten eingeführt. Arttu Kataja hat zwischen seinem Auftritt und seiner Zugabe in einem Interview von seinem Werdegang erzählt und sehr persönlich darüber gesprochen, dass es nicht selten vorkommt, dass ein Sänger plötzlich erkrankt und er sich sehr schnell eine Rolle erarbeiten muss. Ein solches Maß an Talent und Professionalität auf der bescheidenen kleinen Bühne unserer Stadthalle zu erleben, ist sowohl unerwartet als auch mitreißend. In der zweiten Hälfte des Konzerts wurden wir mit Johannes Brahms romantischen Liebesliederwalzern verwöhnt, die von Studierenden der UdK Berlin, Agnieszka Skorupa (vierhändig mit Helen Collyer am Flügel) Lara Hüsges (Sopran), Lotta Bagge (Mezzosopran), Carlo Zaccaria Schmitz (Bariton) und Alexander Caldwell (Tenor) vorzüglich vorgetragen wurden. Es ist schön zu sehen, dass auch aufstrebende Künstler die Gelegenheit bekommen, ihr Können vor Publikum zu zeigen. Und wie schön, dass wir das alles vor der Tür haben, und wir freuen uns auf das nächste Konzert am 28. Juni!
Besetzung:
Bariton: Arttu Kataja
Klavier: Helen Collyer
Sopran: Lara Huesges
Mezzo: Lotta Bagge
Tenor: Alexander Caldwell
Bass: Carlo Zaccaria Schmitz
Klavier: Agnieszka Skorupa
Fotos: privat