Erreichbarkeit: Mittwochs 14 - 18 Uhr, jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat 15 - 17 Uhr sowie nach Vereinbarung

„Wir sind sehr, sehr glücklich, dass so viele gekommen sind“

Drittes Klassik-Musikfest des Hohen Neuendorfer Kulturkreises begeistert Teilnehmer und Besucher

Es hat sich wieder gelohnt: Dag Tjaden ist mit der Resonanz des dritten Klassik-Musikfests des Hohen Neuendorfer Kulturkreises zufrieden. Die drei Veranstaltungen am vergangenen Wochenende waren gut besucht und wurden vom Publikum und den Mitwirkenden begeistert angenommen.

„Wir sind sehr, sehr glücklich, dass so viele gekommen sind“, sagte der Veranstalter am Sonntag beim abschließenden Familienkonzert. Das war den Kindern vorbehalten und stand unter dem Motto: „Wie aus dem kleinen Ludwig der große Beethoven wurde.“

Das Kammerorchester Unter den Linden war mit den drei Musikern Antje Palowski (Klarinette), Martin Seemann (Cello) und Lisa Bernds (Klavier) sowie Leiter Andreas Peer Kähler vertreten. Sie begannen ihr Programm mit dem bekannten „Gassenhauer Trio“.

Kähler verstand es hervorragend, die Kinder in die Zeit Beethovens zu versetzen und aktiv durch Mitsingen und Frage- und Antwortspiel in die Geschichte des Komponisten einzubeziehen. So sang der Hohen Neuendorfer Rathaussaal mit Kähler das Beethovenlied über das Murmeltier „La Marmotte“.

Dank der Melodie waren die Kinder sofort bei dem noch ganz kleinen Ludwig angelangt, der es mit seinem alkoholsüchtigen, strengen Vater nicht leicht hatte. Der wollte aus dem Jungen unbedingt ein Wunderkind machen. Abwechselnd lasen die Musiker Texte vor, Pianistin Bernds glänzte mit Ausschnitten aus der Pathetique und der Mondscheinsonate. Im Alter von 17 Jahren reiste Beethoven schließlich von seiner Geburtsstadt Bonn nach Wien, was Andreas Peer Kähler mit einem Stuhl als Postkutsche quer über die Bühne mit Zuschauerkindern verdeutlichte. Da Beethoven aber lieber komponierte, ließ er eigene kleine Spielstücke von seinen Schülern üben. So entstand auch das berühmte „Für Elise“, wie Kähler erzählte und von Bernds zu hören war. Mit Anekdoten über den erwachsenen, inzwischen weltberühmten und eigenwilligen, stolzen Komponisten fuhr er fort.

Virtuos präsentierte sich Bernds mit dem „Wut über den verlorenen Groschen“ am Flügel. Mit dem gemeinsamen Spielen und Singen „Freude schöner Götterfunken“ neigte sich das Konzert dem Ende zu. Mit Variationen über das Thema aus dem „Gassenhauer Trio“ ernteten die vier Mitwirkenden den wohl verdienten Applaus. „Wir versuchen auch den Erwachsenen etwas mitzugeben“, sagte Andreas Peer Kähler zur Konzeption seiner Familienkonzerte, die auch in der Berliner Philharmonie gefragt sind.

Begonnen hatte das dritte Klassik-Musikfest am Freitag mit Kammermusik – „Schubert trifft Ravel“. Das mit vielen Preisen bedachte, international bekannte „Berlin Piano Trio“ (Kartazyna/Cello und Krysztof Polonek/Violine, Nikolaus Resa/Klavier) spielte Schuberts „Klaviertrio Es-Dur und Maurice Klaviertrio A-Moll“.

Am Samstag folgte das „Kinder- und Jugendmusikfest“. 28 Kinder und Jugendliche aus Hohen Neuendorf im Alter von 6 bis 17 Jahren stellten sich dem Publikum und einer Jury aus Professoren der Hochschule der Künste (HdK) Berlin vor. „Ein Riesenerfolg“, zeigte sich Dag Tjaden begeistert.

Quellenangabe: MAZ vom 21.11.2024, Seite 15, Rubrik: „Oberhavel“